Badlands. Expedition hinter die Grenze der gewöhnlichen Welt
| Vendula KosíkováDavid Ceccarelli und sein Kumpel auf den Reisen Andrea Gesmundo haben Ihren nächsten Tretroller Trip in einem abgelegenen Gebiet in Kanada, genannt Badlands. Ausgedörrte, trostlose Umgebung erinnert nicht nur annähernd auf die gewohnte Vorstellung über die kanadische Landschaft, die von endlosen Wäldern, den Gipfeln felsiger Berge und den atemberaubenden Wasserfällen. Nach Badlands verirrt sich nicht jeder Tourist.
Dinosaurier-Tal
Badlands – Schlechtes Land – verdankt seinen Namen den ersten Ansiedlern, die es als absolut unfruchtbares und unbenutzbares angesehen haben. Die Außergewöhnlichkeit des ausgedorrten und fast verlassenen Gebietes, das im Mitte des Staates Alberta liegt, unterstreichen bizarre Berge geformt vom scharfen Wind, unendliche Straßen, verlassene Grubenstädte und Dinosaurierfossilien. „Albert-Öde und die Geschichten zu der haben in meinen Augen eine besondere Anziehungskraft.,“ vertraut sich uns David Ceccarelli an. „Sehr gerne lerne ich kennen, wie die Menschen in diesen Gegenden leben, wie sie denken und handeln. Am besten können Sie sich diesen Menschen annähern, wenn Sie nur mit kleinen Verkehrsmitteln reisen und wenn Sie schätzen können, was alles solche Reise bringen kann. Der Tretroller ist zu diesem Zweck ideal. Sie dürfen sich jedoch nicht vor Hindernissen und Plagen fürchten.
Der schwere Start
An Plagen, nicht vorhersehbaren Ereignisse und ungewöhnlichen Begegnungen hat es bei den Jungs nicht gemangelt. Direkt am Anfang der Reise hatten Sie mit dem geschädigten Vordergabel eines der Tretroller zu kämpfen, die sich während des Flugtransports gebogen hat. Zeitnah wurden Sie fast von einem Holzblock erfasst, der sich von einem Laster gelöst hat. „es kam uns so vor, als ob wir jeden Tag eine Schicksalskarte aus dem Tarot gezogen hätten,“ schildert uns die unglaublichen Abenteuer David.
Der Einsiedler
Die Jungs haben ihre reise im Städtchen Lethbridge begonnen. Die Landschaft, die sich vor ihnen öffnete , sah wie das Hintergrund des Betriebssystems Windows XP aus. Endlich durften sie die das Wanderleben mit vollen Zügen genießen. Die Getreidefelder wechselten die ausgedorrten Gebiete, durch das Tal tummelten sich die Pferdeherden und hin und her konnte man im Horizont die Erdöltürme entdecken.
Nach einigen Tagen der Fahrt haben Sie auf eine verlassene Tankstelle gestoßen. Hinter der stand ein Familienhäuschen. Der grüne Rasen vor dem Haus lockte die Jungs nach dem in der Wüste verbrachten Tag zum campen. Und da der Besitzer der Tankstelle Rick Baxter nichts dagegen hatte, blieben sie über die Nacht. „In dem Schlechten Land haben wir auf einen Mann mit einem großen Herzen, tiefen blauen Augen und einem breiten Lächeln angetroffen. Wir haben seine Frau und seine drei Kinder kennengelernt. Er stellte uns sogar zum Schluss das ganze Haus zur Verfügung. Er mochte unsere Art des Reisens, es hat ihn an seine junge Jahre erinnert, als er als Hippie in seinen VW durch Kanada gerast ist,“ erzählt David und ergänzt: „Vielen Dank Rick!“
Ein Verrückter
„Jetzt lachen wir nur noch darüber, aber damals ist uns der Atem stehen geblieben,“ erinnert sich David auf das Erlebnis, das am verrücktesten war, das er in seinem kanadischen Abenteuer erlebte. In Dorothy, einer der ersten Siedlungen in Badlands, haben sie eine Einladung auf ein Bier von einem Mann angenommen, der sich um einige Erdöltürme kümmerte. „Er hieß Jeff, er wirkte sehr freundlich und half uns unsere Wasserreserven nachzufüllen. Er hörte auf dem rechten Ohr nicht, später begriff ich, warum.
Tour in den Zahlen
- 600 km (Lethbridge – Red Deer)
- 19 Tage
- Schwierigkeitsgrad – sehr hoch
- Verkehrsmittel – die speziell ausgestatteten Tretroller Yedoo Ox
Sein Haus war nur 10 Fahrtminuten entfernt, und so ließen wir uns nicht zu einem Besuch nicht lange überreden. Schon unterwegs fragte er uns, ob uns Waffen gefallen. Zugegeben, diese Sachen mag ich überhaupt nicht, aber ich versuchte neutral zu bleiben, damit ich Jeff nicht beleidige. In seinem Haus herrschte ein unglaubliche Chaos, nicht mal den Boden konnte man über die Menge am Sachen und Müll sehen. Auf dem Hof liefen drei feihe Gänse , das Haus wurde von einem riesigen Schäferhund bewacht.
Als wir unseren Kaffee und ein paar Flaschen Bier getrunken haben, zeigte uns Jeff seine Flinte und nach dieser immer wieder neue Waffen. Er hatte hunderte davon, verschiedene Sorten – für den Jagd, zum Beschießen, für den Angriff... es war eine Militärfestung. In der Garage hatte er ein speziales Gerät zum Herstellen von Patronen, das Metall sammelte er auf den Wegen zwischen den Erdöltürmen. Sein größtes Hobby war den ganzen Tag in der Wüste zu schießen.
Als er uns voll von Begeisterung aufforderte zusammen in die Wüste zu fahren und ein Paar Schüsse abzufeuern, hatte ich Angst nein zu sagen. Ich wollte unsere friedliche Stimmung aufrecht erhalten. Wir haben wieder aufgeatmet, als wir uns auf den Rückweg in Dorothy machten, den wir lieber auf eigenen Füßen bewältigten.
Das Glücksrad
Badlands
- Wenig besiedelte Wüste fast ganz ohne Vegetation
- Unterschied zwischen den Temperaturen tags und nachts – bis 30 Grad
- Das Wetter – sehr trocken, mit plötzlichen Regengüssen, Hagelschlägen und Tornados
- Lage – SO der kanadischen Provinz Alberta
- Das Landschaftsgepräge – Tischgebirge und interessante Felsengebilde
- Hier ist das reichste Gegend an den Überresten von Dinosaurier
- Auf dem früher kaum genutzten Gelände werden heutzutage Erdöl und Erdgas gewonnen
- Interessante Ecken: Dinosauriermuseum im Städtchen Drumheller und fast verlassene Siedlungen der ersten Bewohner
Die fast komplett verlassene Siedlung Dorothy mit dem Spitznamen „Geisterstadt“ liegt im Tal des „Hirschflußes“ (Red Deer River) und außer einer alten Kirche und des Getreidehalters ist hier nichts zu sehen. David und Andrea haben gehofft, dass sie knapp nach zwei Tagen, an denen sie ohne Essen auskommen mussten, hier Ihre Vorräte auffüllen können, im Camp haben sie jedoch nur zwei bescheidene Waschräume gefunden. Ein glücklicher Zufall rettete die Jungs. Auf dem weg trafen sie auf zwei Kanadier, die in Dorothy jedes Jahr ein großes Familientreffen veranstalten. Sie campen, angeln und grillen . Sie nahmen die jungen Italiener in Obhut und teilten mit ihnen ums Essen und Trinken.
„Wörtlich: Sie haben uns adoptiert“, zerfließt David. „Sie haben uns als Neuzeithelden betrachtet. Noch davor, als sich das kalte Finsternis verbreitete, haben wir sieben Gläser Mojitos getrunken. Die ganze Nacht tanzten wir um das Lagerfeuer herum, haben mit den Kindern gespielt und gesungen. Auf den Wegen entstehen Freundschaften viel schneller als im Alltag. Und genau das haben wir hier erlebt, wir sind ein teil einer Großfamilie (geschätzte 20 Mitglieder) geworden.“
Schöne Zufälle
David und Andrea traten während ihrer Reise durch die Alberta-Wüste unerwartet ins Leben von Menschen, die ihnen aus dem oder anderem Grund über den Weg gelaufen sind. David nennt es Synthese des Lebens. „ich werde keinen einzigen vergessen, ob es ein Haufen von Radfahrern waren, die uns nachts auf ein Glas eingeladen haben; Menschen, die wegen Tornado alles verloren haben; einen Sportwagenbesitzer, der uns half, als unser Tretroller beschädigt wurde; eine Familie, die uns ermöglichte ein paar Tage auf ihrer Farm arbeiten und an einem Tisch zusammen zu essen und auf eine alte Indianerin – die uns einen heiligen Stein zum Wahrsagen schenkte. Es war eine unvergessliche Expedition in die menschliche Psyche.