Wie ziehe ich mich für eine Winterfahrt an:
| Vendula KosíkováHören Sie im Winter nicht mit dem Sport auf, Bewegung an der frischen Luft hält Sie psychisch und physisch fit. Wir beraten Sie, wie Sie sich anziehen sollten, damit Ihnen eine thermische Unbehaglichkeit nicht die Freude am Fahren verdirbt.
Zwiebelschalen
Für die Fahrt bei kühlem Wetter empfehlen wir das sogenannte Zwiebelsystem, das heißt, mehrere dünne Schichten sind besser als wenige dicke. Sowohl für die entspannte, als auch für die sportliche Fahrt wird die Hauptsache sein, sich nicht zu überhitzen, nicht zu sehr zu schwitzen, um bei der ersten Abfahrt oder einer Pause nicht auszukühlen. Dabei helfen Funktionsunterwäsche, luftdurchlässige Kleidung, die Sie je nach Bedarf übereinander an- oder ausziehen können.
Die untere Schicht ist wie eine zweite Haut
Direkt auf dem Körper tragen Sie am besten ein enganliegendes Funktionsunterhemd mit langen Ärmeln, das den Schweiß gut vom Körper abführt. Für den Winter eignen sich Hemden mit einer Beimischung von Naturwolle, die gute thermoisolierende Eigenschaften haben. Wenn Sie aber empfindliche Haut haben und Wolle als kratzig empfinden, dann nehmen Sie lieber synthetische Fasern.
Schauen Sie bei der Auswahl der untersten Schicht nach Materialien mit hohem Anteil an Polypropylen, Polyester u. Ä., oder nach Naturfasern wie Bambus, Tencel oder Merino. Die beiden letztgenannten haben natürliche antibakterielle Eigenschaften, also müssen Sie nicht befürchten, andere mit Ihren Schweißausdünstungen zu belästigen.
Die mittlere Schicht
Die Aufgabe der zweiten, mittleren Schicht ist es, den Körper warm zu halten und zugleich den Schweiß von der ersten Schicht aufzunehmen und diesen noch weiter vom Körper abzuführen. Dafür ist ein dünnes Funktionssweatshirt oder ein dickerer Multifunktionspullover aus Mikrofleece, Fleece oder Merino gut geeignet.
Die oberste Schicht
Auch die Jacke darüber sollte eine hohe Durchlässigkeit für Ausdünstungen haben, damit der Schweiß nach draußen abdampfen kann. Lüftungsteile in den Achselhöhlen und an den Hüften sind dabei sehr hilfreich. Zugleich sollte sie Ihnen genügend Bewegungsfreiheit lassen und Sie perfekt vor Witterungsunbill wie Wind und Regen schützen. Suchen Sie bei der Auswahl nach Materialien aus Softshell, Pertex, Primaloft usw.
Hose
Den meisten von Ihnen wird eine Softshell-Hose ausreichen, unter der die Luft zirkulieren kann. Denn diese dient auch als Isolationsschicht. Sie finden auch solche auf dem Markt, die eine windbeständige Vorderseite haben. Bei Frost können Sie darunter eine Funktionsunterhose anziehen.
Auch Winter-Langlaufleggins sind ideal in Kombination mit einem isolierten Rock oder Shorts, die Wärmekomfort für die erkältungsanfälligen Intimpartien gewährleisten.
Handschuhe, Mütze, Strümpfe
Vergessen Sie nicht gefütterte Fahrradhandschuhe aus einem luftdurchlässigen, wasserfesten Material, idealerweise mit rutschfester Handfläche. Bei kaltem Wetter greifen Sie ruhig zu Ski-Fausthandschuhen, weil sich Ihre Hände bei der Fahrt kaum aufwärmen.
Eine ordentliche Mütze ist auch wichtig, sie verhindert den Verlust von Körperwärme und schützt Sie vor Schnupfen, oder lästigen Nebenhöhlenentzündungen. Wählen Sie eine, die Ihnen bei der Fahrt nicht in die Augen rutscht und die Sicht nicht behindert. Unterm Helm eignet sich eine dünne Mütze mit flachen Nähten, ggf. ein Multifunktionskopftuch, und für den Hals eine Kapuzenmütze.
Schuhe
In den Wintermonaten ist die Feuchtigkeit hoch, wählen Sie daher Schuhe mit wasserundurchlässiger Membran und gröberem Profil, das nicht rutscht. Manche Fahrer sind mit Trekkingschuhen zufrieden, andere verlassen sich auf einen klassischen Sportschuh und Neopren-Strümpfe, die sie auch in nassen Schuhen warmhalten.
Konditionsfahrt versus Ausflug
Falls Sie sich zu einem längeren Ausflug aufmachen und nicht nur zu einer kurzen Konditionsfahrt, empfehlen wir, einen Rucksack mitzunehmen, und außer Reservebekleidung auch eine platzsparende gefütterte Weste einzupacken, die sie in Pausen oder bei der Fahrt bergab einfach überziehen. Auch sollten Sie weder eine Thermosflasche mit Tee noch einen nahrhaften Snack vergessen, um genügen Flüssigkeit und Energie für den Rückweg zu haben.
Ein Rat zum Schluss
Versuchen Sie sich nicht, Rekorde zu brechen und überspannen Sie Ihre Kräfte nicht. Die kalten Tage sind besser für ein langsameres Tempo und kürzere Entfernungen. Eine übermäßige Anstrengung schwächt nämlich das Immunsystem im Gegensatz zu einer regelmäßigen Bewegung mit mittlerer Intensität.