Wissen Sie, wie Sie Ihr Kind richtig loben?
| Vendula KosíkováSport ist ein Wettbewerb, es wird die Zeit gemessen, es werden Punkte vergeben und Ranglisten erstellt. Aber die Ergebnisse sind nicht das, wofür Kinder gelobt werden sollten. Es ist wichtiger, die gewissenhafte Vorbereitung, die Fairness, das Bemühen, das Bestes zu geben, und die Fähigkeit, auch unangenehme Situationen zu ertragen, zu würdigen, sagt die Kinder- und Sportpsychologin Radka Kulhánková.
Audi versus Vespa
Nicht alles kann antrainiert werden, 60 Prozent unserer körperlichen Ausstattung sind ererbt und nur 40 Prozent können durch regelmäßiges Training verbessert werden.
„Jedes Kind ist von seinem Bewegungstalent her anders ausgestattet, manche haben den Motor eines schnellen Audi, andere nur den einer Vespa. Deshalb kann man sie nicht miteinander vergleichen, auch wenn sie gemeinsam an demselben Wettbewerb teilnehmen.
Unser Feedback sollte sich daher in erster Linie auf die Persönlichkeitsentwicklung konzentrieren. Was ist dem Kind gut gelungen, was ist schiefgelaufen und wie kann man es beim nächsten Mal besser machen.
Obwohl wir an Wettbewerben teilnehmen, messen wir uns immer nur mit uns selbst. Die anderen sind unsere Inspiration und unsere Mitstreiter, die das gleiche Ziel verfolgen - gemeinsame Erlebnisse, Freude an der Bewegung, die Zufriedenheit der Selbstverwirklichung, usw.
Im Grunde sollten wir mit einem Kind, das gewonnen hat, und einem Kind, das den letzten Platz belegt hat, auf genau dieselbe Weise sprechen. Jeder hat seine maximale Leistung, hat ein anderes Potenzial, andere Reserven usw.
Richtig formuliertes Lob verstärkt die Freude an der erbrachten Leistung.
Vermeiden Sie allgemeine Urteile, seien Sie konkret
Bezeichnen Sie Misserfolg nicht als Niederlage, sondern als wichtige Erfahrung, die weiterbringt. Der Wunsch, sich zu entwickeln, liegt in der menschlichen Natur.
Ein Lob muss, um hilfreich und unverfänglich zu sein, so konkret wie möglich sein. Ersetzen Sie daher allgemeine Urteile wie „Du bist gut, der Beste, die Beste, der/die Tollste usw.“ durch ein konkretes Beispiel, z. B.: „Heute hast du es prima geschafft, deine Kräfte einzuteilen, und dadurch konntest du am Ende schneller sein.
Zu Beginn verdienen die Kinder Anerkennung dafür, dass sie ihre Sachen für das Rennen gepackt und nichts Wichtiges vergessen haben und dass sie pünktlich gekommen sind usw.
Fragen Sie
Wenn Sie nicht beim Rennen Ihres Kindes dabei gewesen sind und von ihm nur die Ergebnisse hören, dann fragen Sie es, wie es gewesen ist, wie es sich gefühlt hat, was ihm besonders gut gelungen ist. Ob es Spaß mit seinen Freunden hatte usw.
Es kostet mehr Mühe, mehr Energie, ist komplizierter, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Das Kind erkennt dann, dass es die Kontrolle über sein Verhalten hat und will sich natürlich verbessern - nicht um gelobt zu werden, sondern um Freude daran zu haben, was es tut, und um sein Bestes zu geben.
Reden Sie mit ihm in seiner Sprache
Passen Sie die Kommunikation mit dem Kind immer an seine Wahrnehmung und innere Motivation an. Wie das geht, erfahren Sie in unserem nächsten Artikel.